
Regenerative Wärmegewinnung aus der Tiefe – Vorbereitung der 3D-seismischen Messungen
Die badenova-Tochter badenovaWÄRMEPLUS plant den nächsten Schritt zur Untersuchung des Untergrundes nach umweltfreundlicher CO2-freier Wärme. Im Januar 2022 beginnen die 3D-seismischen Messungen in sieben Kommunen im Breisgau. Hierfür werden in den kommenden Wochen die, im Rahmen der Durchführung der Messung beteiligten, Grundstückseigentümer und -pächter informiert und um eine Betretungserlaubnis gebeten.
Im Auftrag der badenovaWÄRMEPLUS wird die Firma IPS GmbH aus Celle in den nächsten Wochen in Breisach am Rhein, Merdingen, Freiburg – Munzingen, Schallstadt, Ehrenkirchen, Bad Krozingen und Hartheim unterwegs sein. Aufgrund der geologischen Strukturen vermuten Experten in diesem Gebiet natürliche heiße Thermalwasservorkommen in einer Tiefe, die für eine nachhaltige Wärmeversorgung geeignet sind. Um die genaue Lage geologisch zu erkunden, soll eine sogenannte 3D-Seismik durchgeführt werden. Die 3D-seismische Messung erlaubt eine „Durchleuchtung“ des Untergrundes in einem Bereich von wenigen hundert Metern bis in Tiefen von einigen Kilometern ohne Eingriffe in den Untergrund.
Wie genau wird gemessen?
Zum Messbeginn wird das Gelände, auf dem die Messungen stattfinden sollen, markiert und die Geophone für die vorgesehene Messstrecke ausgelegt. Geophone sind etwa 15 cm große Messstäbe (die Funktionsweise ist ähnlich wie ein Mikrophon), die in die Erde gesteckt werden. Gemessen wird kabellos. Die Anwendung modernster Aufnahmetechniken hält die Messdauer so kurz wie möglich.
Ein Wanderkonvoi bestehend aus drei Impulsfahrzeugen fährt – begleitet von Verkehrssicherungsfahrzeugen – langsam durch das Messgebiet. Etwa alle 40 Meter stoppen sie und erzeugen kurze Impulse und Vibrationen. Die Geophone nehmen die vom Untergrund in den verschiedenen Erdschichten reflektierten Impulse auf. Dadurch entsteht ein detailliertes Bild der geologischen Strukturen. Nach Abschluss der Messungen werden alle Markierungen und sonstige Messeinrichtungen entfernt.
Die 3D-seismischen-Messungen werden von Januar bis Anfang März durchgeführt. Die Planung der Messpunkte erfolgt unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten. Die betroffenen Grundstückseigentümer und -pächter werden bereits in diesen Wochen durch die Firma IPS GmbH über die geplanten Messungen informiert und um Erlaubnis zur Betretung der Grundstücke gebeten.
Welche Auswirkungen haben die Messungen?
Durch den Konvoi kann es möglicherweise zu kurzfristigen Verkehrsbehinderungen kommen, vergleichbar mit einer vorübergehenden zeitlichen Beeinträchtigung durch z.B. Müllfahrzeuge.
In der Nähe der Messungen sind die Betriebsgeräusche der Erkundungsflotte zu hören, ähnlich wie das bei kleinen Bauprojekten vorkommen kann. Die Schwingungen durch die Impulsfahrzeuge sind in einem engeren Umkreis zu spüren, entsprechen etwa den Vibrationen beim Vorbeifahren einer Straßenbahn. Diese seismischen Wellen mit geringer Intensität sind für Mensch und Tier kaum wahrnehmbar und ungefährlich.
Zusätzliche begleitende Messungen stellen sicher, dass alle Normen und Sicherheitsvorschriften für Bauwerke eingehalten werden. Gemessen wird ausschließlich an der Erdoberfläche, daher bleibt das Gelände bis auf mögliche Fahrspuren der Messflotte intakt. Auf spezielle Belange des Umweltschutzes wird Rücksicht genommen. Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu kleineren Schäden kommen, werden diese reguliert.
„Wie jedes Baufahrzeug können die Impulsfahrzeuge auf unbefestigten Wegen leicht einsinken oder Kuhlen erzeugen. Sollten Sie solche oder andere Schäden feststellen oder haben Sie weitere Fragen, melden Sie sich bitte einfach bei uns. Wir kümmern uns unbürokratisch darum“, so Simon Laub, Projektleiter von badenovaWÄRMEPLUS.
Weitere Informationen zur regenerativen Wärme aus der Tiefe gibt es unter www.badenovawaermeplus.de/geothermie
Für Fragen erreichen Sie uns per Mail unter der Adresse
erdwaerme-breisgau@badenova.de


Erstes Treffen des politischen Begleitkreises
Die badenova-Tochter badenovaWÄRMEPLUS hat wertvolle geologische Erkenntnisse rund um die Nutzung von regenerativer Wärme aus der Tiefe gewonnen und ein Potenzialgebiet von sieben Kommunen identifiziert. Im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung der politischen Entscheidungsträger fand
nun am 08. November 2021 ein erster politischer Begleitkreis in Bad Krozingen statt. Um die Klimaziele umsetzen zu können, ist die Wärmewende – und damit die regenerative Wärmeerzeugung – eine gemeinsame Herausforderung. Mit dem Projekt ERDWÄRME – BREISGAU will die badenova-Tochter badenovaWÄRMEPLUS heiße Thermalwasservorkommen aus der Tiefe erschließen und die hieraus
gewonnene Wärme nutzbar machen. Um dies zusammen für die Region anzugehen, wurde begleitend ein mehrstufiger Prozess der Öffentlichkeitsbeteiligung gestartet. Das Ziel ist die aktive Einbindung
und transparente Vorabinformation sowohl der breiten Öffentlichkeit als auch der lokalen Politik vor Ort. Nach zwei Online-Regionalkonferenzen für Bürgerinnen und Bürger fand nun das erste Treffen des sogenannten politischen Begleitkreises statt. Dieser tagt ab sofort in regelmäßigen Abständen von etwa drei Monaten, eingeladen werden insbesondere politische Entscheidungsträger wie die regionalen Bundestags- und Landtagsabgeordneten, das Regierungspräsidium, das Landratsamt, der Regionalverband und die Bürgermeister sowie die Ortsvorsteher aus den Kommunen des Potenzialgebiets Breisach am Rhein, Merdingen, Freiburg, Schallstadt, Ehrenkirchen, Bad Krozingen und Hartheim. Die erste Veranstaltung am 08. November 2021 im Kurhaus Bad Krozingen war rege besucht. Nach der Begrüßung durch badenova-Vorstand Heinz-Werner Hölscher sowie Bad Krozingens Bürgermeister Volker Kieber gaben WÄRMEPLUSGeschäftsführer Klaus Preiser und Projektleiter Simon Laub den Anwesenden einen ersten Überblick über den bisherigen Stand der Untersuchungen, die kommenden Schritte und die Handlungsspielräume für das Projekt. In einem interaktiven Stimmungsbarometer konnten die Teilnehmer anschließend ihre Anregungen, Bedenken und Optimierungsvorschläge aktiv einbringen. Hier wurde deutlich, wie wichtig den politischen Verantwortlichen eine transparente, konsequente und vor allem einfach und verständlich gehaltene Kommunikation dieses komplexen Themas gegenüber allen Beteiligten ist. Eine weitere Empfehlung aus der Politik war, sich klarer von Projekten der Geothermie wie z.B. in Staufen, Basel und Vendenheim abzugrenzen, die andere Technologien nutzten und in der Vergangenheit zu Problemen geführt hatten. Zur Stärkung der weiteren Kommunikation plant badenovaWÄRMEPLUS u.a. die Gründung eines Bürgerschaftsrates, mit dem die Bürgerinnen und Bürger im betreffenden Gebiet von Anfang an eingebunden werden sollen. Im Bürgerschaftsrat soll ein repräsentativer Querschnitt der Bevölkerung vertreten sein, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden dafür über ein Zufallsprinzip ausgewählt. Ziel des Bürgerschaftsrats ist ein Austausch zu möglichen Fragen sowie eine Meinungsbildung der teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger unter Anhörung von Kritikern, Befürwortern, Wissenschaftlern, Projektieren sowie Vertretern von Verbänden oder Organisationen.Zudem gibt es seit Kurzem ein ausführliches Erklärvideo zum Thema Geothermie auf der Homepage der badenovaWÄRMEPLUS, das sowohl die Materie als auch den Prozess der Untersuchungen einfach verständlich erklärt. Auch der FAQBereich soll weiter ausgebaut werden. Informationen zu allen weiteren Veranstaltungen, zum Erklärvideo sowie zu verschiedensten Aspekten rund um das Thema regenerative Wärme aus der Tiefe
unter badenovawaermeplus.de/geothermie
Direkte Fragen per Mail ans Projektteam der badenovaWÄRMEPLUS unter: erdwaerme-breisgau@badenova.de