Beschränkungen bereits wieder gelockert wurden, so ist die aktuelle Situation dennoch bei weitem nicht vergleichbar mit der Situation vor der Corona-Pandemie. Dies wird wohl leider auch mittelfristig so bleiben, manche Änderungen auch voraussichtlich langfristig Bestand haben und so zur Normalität werden. Hierzu zählt sicherlich die zunehmende Bedeutung der Digitalisierung für das öffentliche und private Leben. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie zeigt sich, wie wichtig und hilfreich, die Digitalisierung nicht nur für eine Kommunikation auf Distanz ist. Der digitale Wandel war natürlich schon lange vor der Corona-Pandemie in vollem Gange. Bankgeschäfte, Einkaufen oder Reisebuchungen im Internet zu erledigen, die Nutzung sozialer Medien oder weiterer digitalen Anwendungen sind für Viele schon seit langer Zeit normal und in die Alltagsroutine übergegangen.
Die aktuelle Situation wirkt hier jedoch nochmal wie ein Beschleuniger für den digitalen Wandel, dem man sich nun immer schwerer entziehen kann. Schulaufgaben per Email, Online-Unterricht und Vorlesungen, Home-Office und die Arbeitsbesprechung per Videokonferenz, die Ticketreservierung im Internet vor dem Freibadbesuch sind nur einige Beispiele aus unserem Alltag, in denen digitale Anwendungen teilweise über Nacht zur alternativlose Notwendigkeit geworden sind. Der große Nutzen der Digitalisierung für viele Bereiche ist unumstritten und unabdingbar, um zahlreiche aktuelle und zukünftige Probleme zu lösen. Es ist jedoch gerade in der jetzigen Situation Aufgabe einer offenen Gesellschaft, alle Mitbürgerinnen und Mitbürger mitzunehmen, egal ob alt oder jung, Stadt oder Land, eher offen oder kritisch, lieber noch analog oder nur noch digital, um Digitalisierungsverlierer zu vermeiden und auch Gestaltungsmöglichkeiten aufzuzeigen! Der digitale Wandel ist kein Naturereignis, sondern wird von uns allen gemacht.
Die Meinung und Mitbestimmung der Bürgerinnen und Bürger ist gerade bei Themen des digitalen Wandels, der unser Leben nachhaltig verändert und immer mehr an Bedeutung zunimmt, besonders wichtig! Aus diesem Grund hat die Gemeinde Ehrenkirchen im Kontext des Forschungsprojektes „Digitaldialog 21“ eine Kooperation mit der Hochschule Furtwangen ins Leben gerufen. Ziel ist es, ein reichhaltiges Stimmungsbild für Ehrenkirchen einzuholen, sowie gemeinsam mit den Bürgern Möglichkeiten zur Gestaltung des digitalen Wandels in der eigenen Gemeinde zu diskutieren. Das Team der Hochschule Furtwangen wird daher in den nächsten Wochen und Monaten unterschiedliche Beteiligungs- und Diskussionsmöglichkeiten anbieten.
Neben Ehrenkirchen nehmen noch elf weitere Kommunen[1] mit einer jeweiligen Größe von 1.250 bis 15.500 Einwohner (insgesamt über 75.000) aus dem ländlichen Raum in Baden-Württemberg am Forschungsprojekt „Digitaldialog 21“ teil. Das Projekt wird vom „Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg“ (MWK) aus Mitteln der Landesdigitalisierungsstrategie „digital@bw“ bis 2022 gefördert. Zusammen mit der Hochschule für Medien in Stuttgart, der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg und zivilgesellschaftlichen Kooperationspartnern erforscht ein interdisziplinäres Team der Hochschule Furtwangen in einem breit angelegten Dialogprozess Chancen, Herausforderungen und Gestaltungsmöglichkeiten des digitalen Wandels und setzt hierbei den Schwerpunkt auf den ländlichen Raum in Baden-Württemberg. Für weitere Informationen, siehe auch die Projektwebseite https://digitaldialog21.de!
Aktuell besteht die Möglichkeit für die Bürgerinnen und Bürger in Ehrenkirchen und den anderen elf Kommunen an einer Befragung teilzunehmen. Hierzu wurde ein Fragebogen an alle Haushalte, insgesamt über 30.000, verteilt. Weitere Fragebögen können über das Rathaus bezogen werden. Es besteht jedoch auch noch die Möglichkeit bis zum 31.08.2020 online unter folgendem Link https://www.soscisurvey.de/DD21_2020/?q=EK an der Befragung teilzunehmen. Ein breites Stimmungsbild in Ehrenkirchen ist maßgeblich für die gemeinsame Gestaltung des digitalen Wandels. Daher ist es notwendig, dass, möglichst viele Bürgerinnen und Bürger aus allen Bevölkerungs- und Altersgruppen an der Befragung teilnehmen. Nur so können handlungsleitende Empfehlungen an die politischen Entscheidungsträger formuliert werden.
Unabhängig der teilnehmenden Gemeinden können jedoch auch Bürgerinnen und Bürger aus anderen Kommunen Baden-Württembergs und auch anderen Bundesländer gerne bis zum 31.08.2020 online unter folgendem Link https://www.soscisurvey.de/DD21_2020/?q=BW an der Befragung teilnehmen. Egal ob alt oder jung, in der Stadt oder auf dem Land, bereits digital oder lieber analog, offen oder eher kritisch – Ihre Meinung ist uns wichtig! Lassen Sie uns den digitalen Wandel gemeinsam gestalten!
In Ehrenkirchen wird die Diskussion unter anderem mit einem weiteren Bürgerdialog und digitalen Diskussionsforum in den nächsten Monaten vertieft, jedoch werden auch weitere übergreifende Angebote für Bürgerinnen und Bürgern aus anderen Kommunen gemacht.
Kontakt Hochschule Furtwangen:
Bei weiteren Fragen und Anmerkungen steht Ihnen das Team der Hochschule Furtwangen selbstverständlich zur Verfügung (Ansprechpartner: Herr Andreas Scheibmaier (sean@hs-furtwangen.de, 07723 920-2982)! Für weitere Informationen siehe auch digitaldialog21.de!
[1] Baindt, Balgheim, Ebhausen, Ehrenkirchen, Kißlegg im Allgäu, Königsfeld, Künzelsau, Lauda-Königshofen, Obersontheim, Simonswald, Unterkirnach und Zimmern ob Rottweil